Donnerstag, 23. Februar 2017
Fortschritte
Gestern saß ich bei meiner Therapeutin und erzählte und erzählte... Das Thema war, was habe ich die Woche gemacht. Ich erzählte von meinen Aktivitäten mit meinen Kindern und auf einmal sagte sie: "Mir fehlt der Glanz in ihren Augen." Oh, wie kommt das? Bin ich schon wieder so tief in meinen Gedanken, dass ich mich nicht einmal so freuen kann, dass man es mir ansieht. Trotzdem denke ich, dass ich Fortschritte mache. Ich bin offener und ehrlicher, zum Leidtragen meiner Mitmenschen. Ich analysiere viel. Warum, weshalb, wieso passiert das Ganze. Eigentlich brauche ich meine Therapeutin nicht mehr, weil ich eigentlich weiß wie es geht, aber meine Impulse sind noch nicht so wirklich in der Reihe. Manchmal sitze ich bei ihr und denke, was erzähle ich heute? Und auf einmal sprudelt es aus mir raus, als würde es keinen Morgen geben. Mich beschäftigen immer viele Dinge. Die 50 min reichen dann meißtens nicht aus. Und trotzdem denke ich, dass ich schon große Fortschritte mache. Ich weiß zumindestens, was ich will und was ich nicht will. Ich hole mir regelmäßig die Zeit für mich, die ich brauche. Ich spreche Sachen an, die mich beschäftigen, auch wenn es nicht immer gut bei meinem Gegenüber ankommt. Ich habe gelernt, mich rauszunehmen, Pausen zu machen. Trotzdem depressive ich vor mich her. Mein Leben ist eben nicht perfekt und das ist der Knackpunkt. Ich kann nicht akzeptieren, wie es ist.



Fortsetzung folgt-->

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Montag, 20. Februar 2017
Urlaub (planen)
Wir haben die Mobilheime, auch Bungalows, für uns entdeckt. Seit 2011 fahren wir, mit einer Ausnahme (2015) nach Italien. Nun sind wir aber bald zu sechst. 4 Kinder gegen 2 Erwachsene geht fast gar nicht. Also was machen wir. Ich, ständig überfordert, habe gesagt, so fahre ich nicht in den Urlaub. Das hat was mit erholen zu tun und nicht mit Stress. Dann kann ich auch zu Hause bleiben. Also haben wir uns Gedanken gemacht. Seit Ende letzten Jahres haben wir eine Babysitterin. Jung, naiv, kurz vor dem Abi. Ich nenne sie mal "Jurlanda". Ich, nicht blöd, habe kurz erwähnt, sie könnte doch mitkommen. Meine Frau war hin und weg. Ich muss dazu sagen, sie hat so ein ruhiges Gemüt. Meine Kids haben sie sofort akzeptiert. Das ist immer ein gutes Zeichen. Kinder wissen, wen sie mögen und wen nicht. Und wie es so ist, sie sagte sofort ja, bis jetzt. (Ich habe für mich festgestellt, dass man nicht immer was geben muss auf das Wort des Anderen). Sei es wie es ist. Also, frisch ans Werk und gucken, was in den Pfingstferien noch frei ist. Jurlanda ist noch schulpflichtig, also geht es dieses Jahr nur in den Ferien. Wir haben jetzt eine Anfrage gestellt und hoffen, dass wir es bestätigt bekommen. Auf die Campingplätze, wo wir immer hinfahren ist für Kinder und Erwachsene alles geboten. Genau das Richtige für die Familie.



Fortsetzung folgt-->

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Samstag, 18. Februar 2017
R.i.P.
Ich kann es gar nicht fassen. Vor ein paar Minuten bekam ich eine Nachricht von einer Freundin, dass heute eine alte Freundin (so alt wie ich) aus meiner Lehrzeit gestorben ist. Sie hatte wohl Hirnbluten und hat es nicht überstanden. Ich hatte nur noch über Facebook Kontakt zu ihr, LEIDER, obwohl sie gar nicht weit weg von hier gewohnt hat. Ich habe öfters mal überlegt, sie zu besuchen, aber das geht jetzt nicht mehr. Ich muss mehr auf mein Gefühl hören, das steht fest.

Ruhe in Frieden alte Freundin

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Freitag, 17. Februar 2017
Mein (verdammtes) Leben mit der Depression
"Das machen sie doch schon gut so." "Schön, was sie alles ihren Kindern beibringen." "Sie können stolz sein, auf das was sie leisten." "Du machst das gut hier." "Du siehst besser aus, als noch vor einem Jahr." Was soll das? Was macht ihr hinter meiner Mauer!? "Raus hier, das ist meine Mauer!" Ich bekomme Bestätigung/Annerkennung. Wofür? Dafür, dass ich meinen Job mache. Verantwortung steht bei mir an erster Stelle. Das ist für mich selbstverständlich. Dafür brauche ich kein Lob. So sind die Gedanken. Funktionieren ist doch kein Grund für Lob. Ich muss, glaube ich, noch viel lernen.



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Donnerstag, 16. Februar 2017
Mein (verdammtes) Leben mit der Depression
Ich bin jetzt seit ca. 3 Wochen zu Hause und ich muss sagen, ich gewöhne mich langsam daran. Mein Körper und mein Geist fahren allmählich runter. Ich habe jetzt Zeit, Zeit die Dinge mit mehr Bedacht zu tun. Ich fahre nicht mehr so schnell Auto, ich muss nicht mehr alles schnell schnell machen, ich kann mich auch mal ausruhen, um meinen Akku zu schonen. Ich lebe gerade unter der Schmerzgrenze. Sonst bin ich stetig drüber gewesen. Mein Körper hat nach Ruhe gebettelt. Jetzt ist mir auch mal langweilig. Ich saß gestern bei meiner Therapeutin und meinte, dass es Zeiten gibt, wo ich nichts mache. Sie weiß es natürlich besser :-) Dann erzähle ich ihr, was ich so den ganzen Tag mache und auf einmal sagt sie zu mir, dass sie stolz ist auf mich. Hä, habe ich da was nicht mitbekommen!? Nichts tun ist doch nicht gut. So interpretiert mein Hirn das. Sie holt mich immer auf den Boden der Tatsachen zurück. Auch, dass ich ständig in meiner Vergangenheit und in der Zukunft bin mit meinen Gedanken. Ich sollte mehr im Hier und Jetzt sein. Ok, prinzipiell weiß ich ja, wie es geht, aber sage das mal meinem Gehirn. Trotzdem fühlt es sich komisch an. Irgendwie fühle ich mich einsam. Kommt oft hoch den Tag. Die Tränen stehen dann in den Startlöchern, aber so richtig kommt es dann nicht raus. Würde gerne mal wieder so richtig weinen, aber ich will auch nicht nerven, also lasse ich es. Meine Gedanken haben sich verändert. Ich hege keinen Groll mehr, viel mehr vermisse ich viele(s). Ich veränder mich, und es kommt auch bei meinen Mitmenschen an. Ob es immer zu ihrem Vorteil ist, kann ich nicht beurteilen, aber es geht bei mir um mich, das habe ich jedenfalls gelernt und das empfinde ich auch für wichtiger.



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Montag, 13. Februar 2017
Mein (verdammtes) Leben mit der Depression
Ich docktor grade viel in meinem Gehirn rum. Ich habe ja auch momentan viel Zeit dafür. So langsam komme ich auf die Spur. Ist wie ein Detektivspiel. Sherlok Holmes is back. So sitze ich Sonntag nachmittag vor der Glotze und gucke Biathlon. Wer hätte gedacht, dass da was für meine Psyche bei ist. Zieleinlauf! Die Erste fährt ganz normal ins Ziel. Die Zweite, seit einem Jahr abgeschrieben, freut sich, weil sie nach einer Geburt wieder dabei ist. Die Dritte kommt rein und fährt zur Ersten um zu gratulieren. Die Dritte lässt die Zweite außen vor, auch noch als die Nächsten über die Ziellinie fahren. Jetzt komme ich. Mein Hirn sagt mir: Die Zweite hat wohl nicht viele Freunde dort, warum tut sie sich das an? Bei mir ist es auch so. Ich versuche immer zu jedem/jeder ein gutes Verhältnis zu haben. Sollte ich in einer Gruppe das Gefühl haben, einer mag mich nicht, stelle ich die ganze Gruppe in Frage. Und schon habe ich keine Lust mehr darauf. Ich habe nach meinem Klinikaufenthalt das Tischtennis wieder entdeckt. Ich habe dann auch eine Weile dort gespielt. Und wie soll es sein, es gab jemanden, der an meiner Qualität zu spielen rumgemäkelt hat. Ich habe das noch eine Weile über mich ergehen lassen und dann bin ich nicht mehr hingegangen. Schade eigentlich, denn ich spiele das ganz gerne und es bringt mich auch auf andere Gedanken. Ich will gemocht werden, von jedem. Und ich tue alles dafür, dass es auch so ist. Krank, mag der eine denken, aber für mich ein Puzzelteil, das enorme Wichtigkeit hat. Jetzt die Frage, wo kommt das her? Mir war das schon als Jugendlicher wichtig, also, muss es an meiner Kindheit liegen. Die meißten Psychologen graben gerne in der Kindheit rum und sehen alle Probleme darin. Warum also ist es mir so wichtig von allen gemocht zu werden? Denen, die mich nicht mögen, gehe ich aus dem Weg. Das können echt gute Bekanntschaften gewesen sein, egal. Einmal im Arsch, immer im Arsch. Ich mache da Unterschiede, bei Freundschaften. Dort sind ganz andere Gefühle mit im Spiel. Da kann sonst was passieren, Menschen die in meinem Herzen sind, werden dort immer einen Platz behalten.



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Sonntag, 12. Februar 2017
Mein (verdammtes) Leben mit der Depression
"Der Kopf tut weh, die Füße stinken, höchste Zeit ein Bier zu trinken!" So denke ich, aber ich lass es. Mein Antrieb ist gleich null. Trotzdem schaffe ich es, keines zu trinken. Ich denke viel darüber nach, was da noch so kommen mag. Einige Menschen, die ich kennengelernt habe, die auch im Sumpf waren, frage ich immer, "kann man irgendwann wieder Spaß empfinden?" Und die Antwort ist immer "Ja". Das gibt mir Hoffnung. Heute ist Sonntag. Einer der ödesten Tage der Woche. Ich habe schon 2 kleine Nickerchen gemacht. Mein Kleinster schläft gerade und die beiden Großen sind mit der Mama unterwegs. Eigentlich soll sie sich ausruhen, damit das Baby noch so lange wie möglich in ihrem Bauch bleibt, aber ich kann sie doch nicht anketten. Soll ich fernsehen, nein, soll ich was aufräumen, nein, soll ich was lesen, nein...keine Lust. Lust auf der Couch, oder im Bett zu liegen und Trübsal zu blasen. Gestern waren wir 2 Stunden im Schwimmbad, danach war mein ganzer Tag im Eimer, keinen Antrieb mehr. Habe mich am späten Nachmittag noch mit meinem Kleinsten zum Spazieren gehen nach draußen begeben. Wenn man dann mal was macht, ist man danach immer stolz, dass man was gemacht hat. Ich bin noch vor ca. 3 Wochen 10 Stunden arbeiten gewesen. Ich überlege, wie das ging. Kommt die Letargie, die gerade da ist von ganz alleine, oder denke ich, muss ja jetzt auch nicht mehr so viel machen. Also, ohne es jetzt abzuwerten, an dem Song "Das bißchen Haushalt macht sich von alleine..." ist schon was wahres dran. Jeden Tag ein bißchen, dann kommt man ganz gut über die Woche. Nachher gehe ich noch raus, dazu ringe ich mich wieder durch. In diesem Sinne, hoffentlich ist der Sonntag bald rum.



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Samstag, 11. Februar 2017
Mein (verdammtes) Leben mit der Depression
Euch ein schönes Wochenende!!!



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Donnerstag, 9. Februar 2017
Mein (verdammtes) Leben mit der Depression
Die berühmte Frage: "Was war zu erst da, das Huhn, oder das Ei?" Mit dieser Frage befasse ich mich seit 2 Tagen, was meine Depression angeht. "War ich schon erschöpft, als ich in diese Beziehung gestartet bin, oder ist es erst dadurch gekommen?" Wie komme ich dadrauf? Vor 2 Tagen hatte ich einen fürchterlichen Streit mit meiner Frau. Ich habe es nicht mehr ausgehalten. Ich habe ihr viele Dinge vorgeworfen, das tut mir leid. Nicht, was ich gesagt habe, sondern wie ich es gesagt habe. Ich war kurz vor dem Platzen und sie hat es zu spüren bekommen. Ich warte immer, bis mein Fass voll ist. Vielleicht nicht immer die richtige Entscheidung. In meinem Kopf geht dann der Punk ab. Nichts desto trotz waren meine Worte ehrlich und nun sitze ich hier, völlig abgegrenzt und würde mich am liebsten verkriechen. Sie ist sehr vorsichtig mit mir, bloß nicht das Falsche sagen, was ihn aufregt. Ich denke immer, wenn man sich in einer Beziehung verstellen muss, damit man dem Anderen gefällt, dann hat das doch nichts mehr mit dem Eigentlichen zu tun. Nur, was machen wir jetzt in dieser Situation? Ich habe es mit meiner Therapeutin durchgesprochen. Sie hat mir gestern sehr geholfen. Sie war sehr einfühlsam und hat mich unterstützt. Nicht, dass ich mich trennen sollte, sondern sie hat mir andere Ansichten aufgezeigt, über die ich ununterbrochen nachdenke. Ich grenze mich ab, weil ich mir einrede, nur eine Belastung für alle zu sein. Ich muss mir anhören, man kann nicht mehr mit mir umgehen. Ich bin so in meiner Mauer gefangen und ich baue immer noch mehr Steine oben drauf. Und wenn mal jemand versucht, einige Steine zu lösen, stopfe ich sie schnell wieder rein. Meine Mauer ist mein Schutz, nicht vor mir selbst, sondern ich schütze die Menschen vor mir, die mir wichtig sind. Nur geht das meißtens in die Hose und wird so nicht verstanden. Aber wie soll es mein Gegenüber auch wissen, wenn er nicht selbst in so einer Situation war/ist. Mir ist wichtig, auch wenn ich meißtens das Gefühl habe, ich nerve und mich versteht doch sowieso keiner, dass man sich um mich kümmert. Das sollte ich eigentlich selber tun. Ich sollte die Dinge machen, die mir Spaß machen, ich sollte die Dinge einfordern. Nein, ich stelle mich wieder hinten an und denke, ich bin so wichtig für meine Mitmenschen, dass ich mich nicht einfach rausnehmen kann. Und so hocke ich in diesem Strudel und versuche irgendwie was zu erwischen, woran ich mich festhalten kann.



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Samstag, 4. Februar 2017
Mein (verdammtes) Leben mit der Depression
Ich kann doch meinen Kummer die nächsten 10 Jahre nicht im Alkohol ertränken. Scheiß Leben! Da gibt es einen Freund, den ich früher, als ich noch im Norden der Republik gewohnt habe, regelmäßig hier unten besucht habe. Ich kenne ihn, seit meiner 7. Klasse. Jetzt wohne ich hier und vermisse ihn ständig. Es gibt nicht nur noch mich, das habe ich verstanden, aber es gibt auch nicht nur die anderen. Momentan ist es, wie so oft, dass der Rest um mich herrum die Aufmerksmkeit braucht. Also, trinke ich, um es möglich zu machen. Ich habe in der Klinik jemanden kennengelernt, dem sein Arzt gesagt hat, wenn er so weiter macht gibt er ihm keine 10 Jahre mehr. Hmm...Scheiße. Also, was tun? So weiter machen und hoffen, das es vielleicht 11 oder 15 Jahre werden. Ich denke nicht, dass ich schon in diese Kategorie gehöre, aber selber macht man sich auch immer was vor. Ich grübel immer mal nach, wer eigentlich Schuld hat an meinem Schlamassel. Bin ich falsch erzogen worden? Habe ich die falschen Leute getroffen? Wenn ich so mein Leben betrachte, habe ich keinen Spaß mehr. Kinder hin oder her, aber ich halte es hier nicht mehr aus. Jetzt steht die nächste Geburt bevor. Und täglich grüßt das Murmeltier. Wieder nett sein zu allen, wieder die Glückwünsche entgegen nehmen, wieder allen was vorheucheln. Ich kotze, wenn ich das schreibe, aber vielleicht schreibt auch der Alkohol aus mir. Wie war das noch, kleine Kinder und Besoffene sagen immer die Wahrheit. Es ist Samstag abend 20.30 Uhr und ich habe nicht besseres zu tun, als bald auf der Couch einzuschafen, weil mich der ganze Tag, das ganze Leben so geschafft hat, dass nichts anderes mehr geht.



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Montag, 30. Januar 2017
Mein (verdammtes) Leben mit der Depression
30.1.17

So, bin immer noch dabei die Ereignisse vom Wochenende zu sortieren. Das Gute daran, ich gehe jetzt nicht mehr arbeiten, also habe ich ca. 11 Stunden mehr Freizeit am Tag. Ich mache jetzt alles, was meine Frau eigentlich so den ganzen Tag gemacht hätte. So ihr Damen "ja, ich kann sowas"! Putzen, kochen, bügeln, Kinder hüten... Ich bediene nicht das Klischee Mann, den man kennt, sondern ich habe alle Fähigkeiten.
Am Sonntag ist alles eskaliert. Es gab Vorwürfe, es wurde geschrien, bis ich die Wohnung verlassen habe und zu meinem Kumpel gefahren bin und versucht habe, mit ihm die Situation zu sortieren, dass es in meinen Kopf passt. Nur, bin ich noch nicht so ganz fertig damit. Bin immer noch genervt von der Situation, weil hier sehr viel Spannung in der Luft liegt. Meine Mutter würde am liebsten nach hause fahren, das spüre ich, aber sie reißt sich zusammen, der Enkel wegen. Die Aussage meiner Frau, weil sie gestern viel Zeit gehabt haben gemeinsam zu reden, sollte ich meine Mutter nach hause schicken, war es das mit dem Mutter-Sohn-Verhältnis. Und wenn ich so weiter mache, werde ich meine ganze Familie verlieren. Eins habe ich für mich beschlossen, niemand auf dieser Welt ist es wert, dass ich ihm/ihr hinterherrenne. Ich bin auf niemanden angewiesen, der es nicht ernst mit mir meint. Ich habe vielleicht noch 2-3 Menschen um mich herum, denen ich vertraue. Alle anderen haben entweder Angst oder großen Respekt vor mir. Man wirft mir vor, man könnte nicht mehr mit mir reden, ich würde nur noch mein Ding durchziehen. Ich habe ALLES für ALLE getan, deshalb geht es mir schlecht, nur die wichtigste Person in meinem Leben, nämlich MICH, habe ich immer in den Hintergrund gestellt. Das ist vorbei! Und wenn es bei den Menschen nicht ankommt, dann sollen sie aus meinem Leben verschwinden.



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Mittwoch, 30. November 2016
Mein (verdammtes) Leben mit der Depression
Ich schreibe diesen Blog und füge Fotos hinzu, weil ich mich besser fühle, wenn ich das mache. Sarkasmus ist eine Form, damit umzugehen und klar zu kommen. Ich bin in einer schwierigen Lage und hoffe, wieder aus diesem Sumpf rauszukommen, wieder mein Leben genießen zu können. Und, ich freue mich, wenn er etwas mit euch anstellt und evtl. zum (Nach)denken anregt. Schreibt euch nicht ab, es gibt immer irgendwie Hilfe, ihr müßt sie nur erkennen.




Und wieder ist einer dieser anstrengenden Tage geschafft. Ich stecke mitten in einer depressiven Phase und ich weiß, dass es wieder besser wird. Trotzdem schlaucht es furchtbar. Man könnte jetzt denken, "naja, dann ziehst dir eben die Decke über den Kopf und wartest, bis es besser wird" Pustekuchen!!! Ich stehe morgens ca. 6 Uhr auf, weil die Kids es vorziehen, nicht mehr schlafen zu wollen. Dann kannst du nicht nicht aufstehen. Der erste Gang ist zur Kaffeemaschine, soviel Zeit muss sein. Ohne die 2 - 3 Becher Kaffee fange ich gar nicht an. Dann ist es soweit: Frühstücken, Duschen, Kids wegbringen, Arbeiten gehen. Montags bis Freitags. Woher nehme ich die Kraft? Das frage ich mich auch immer, aber mein Körper holt sich in regelmäßigen Abständen, was er braucht, RUHE! Sie besteht aus Verlangen, Betteln und einfach machen. Ich könnte ja auch Nachts zur Ruhe kommen. Hmm...wie ist das mit dem Schlafen? "Hallo, hier ist dein Gehirn, lass uns quatschen" "Fresse!!!" "Ich will schlafen!!!" Nun ja, dann muss man da eben durch. Und so wacht man morgens schön geredert auf und "freut" sich auf den Tag, was da wieder so spannendes auf einen zukommt. Jetzt grade sitze ich hier und versuche mal ein paar Zeilen zu finden, weil ich weiß, dass da draußen viele Menschen sind, denen es ähnlich geht. Mir hilft es öfters, wenn ich was lese, höre oder mal quatschen darf. So auch wieder jetzt. Schreiben hilft mir auch oft. Ich schreibe immer mal wieder meine Gedanken auf, aber nicht in einem Blog. Ich gehe ganz offen mit meiner Krankheit, so nenne ich das mal, um. Das kommt nicht bei jedem gut an, aber oft bekomme ich gutes Feedback und viele gute Ratschläge. Jetzt grad, in der depressiven Phase hilft da nicht viel. Denke dann oft über mein Leben nach und finde alles scheiße. Ich habe alles, was man braucht. Nur irgendwie fehlt mir die Kraft, das alles genießen zu können. Seit nun mehr als 3 Jahren mache ich schon damit rum. Letztes Jahr war es dann so schlimm, dass ich mich in die Klinik einweisen lassen habe. War cool dort. Viele "kranke" Menschen, denen es ähnlich ging. Da kannst du quatschen und zuhören, bis der Kopf pfeifft. Bis dieser "schöne" Moment dann auch vorbei ist und du wieder in deinem Alltag bist. Klar, ging ich auch nicht gleich wieder abeiten, aber von irgendwas muss man ja leben. Nur Krankengeld, da wird das Gesparte auch schnell wieder weniger. Also, Arschbacken zusammenkneifen und malochen. Habe dann schnell festgestellt, dass es zu viel ist. Tja, bin nicht unbedingt der Typ, der dann zum Arzt geht und sich krank schreiben lässt. Also, weiter im Text. Und die Kraft schwindet und schwindet. Der Alltag wird wieder zur Hölle. Alles und Jeder kotzt dich an. Ja auch die Menschen, die dir am Herzen liegen. Du bist der Arsch für alles. Jetzt fragt man sich: "Hat denn niemand Verständnis?" In den ersten Phasen schon. Dann gehts dir besser und alle sind glücklich. Und dann darfst du wieder für alle funktionieren. Aber die nächste schlechte Phase kommt, dann schwindet auch das Verständnis. Menschen, mit ähnlichen Krankheitsverläufen können in etwa nachvollziehen, wie es einem dabei geht. Der Spruch, "man will nicht", könnt ihr euch sparen. Denn: "MAN KANN NICHT!"





"Komm klar!" schreit das Gehirn. "Nein!" schreie ich, "Ich will nicht!" Die Verzweiflung macht sich breit. Die Tränen schießen in die Augen. Es ist hoffnungslos. Keine Freude mehr. Nichts was man greifen kann. Wo man festhalten will. Immer wieder schwelge ich in der Vergangenheit. Mal in der fernen und dann wieder in der nahen. Was war früher anders? Die Verantwortung holt mich ein. Und die Sprüche: "Das macht man nicht, das darf man nicht, was sollen andere von dir denken, du bist nicht gut genug..." So will man immer das Richtige tun. Bis es schmerzt und du wieder völlig ausgebrannt bist. Ach ja, sollte es mal nicht so laufen, wie man sich das vorstellt, geht das Gedankenkino von ganz alleine los. Es gibt die kleinsten Kleinigkeiten, die einen völlig aus der Bahn werfen. Da reichen nur Worte, die einem total gegen den Strich gehen und schon bist du in der Falle. Wie soll ich denn je wieder damit klar kommen? Was muß ich machen, was sollte ich nicht machen, damit es besser wird? Durch die pure Erschöpfung bin ich da rein geraten. Ich brauche Pause, Pause von meinem Leben. "Das ist doch nur wegrennen" muss ich mir anhören. Ich bin doch eh schon einsam. Was/wem soll ich mich denn stellen? Und dann kommen die Ängste. Angst irgendwas falsch zu machen. Auch die Angehörigen überlegen, was sie machen dürfen, dass man ja ruhig bleibt, oder es nicht zu ernst nimmt. Und dann bist du mal gut drauf und schon sind alle verwundert, dass du wieder in das Loch fällst. Ich kann auch gar nicht sagen, wie diese Phasen aussehen, wann sie kommen, was nicht passieren darf. Es gibt so vieles, worüber ich mir Gedanken mache. Mein Kopf denkt hin und her. Und irgendwann hörst du auf zu reden, weil es heißt, "Jetzt entscheide dich mal, was du willst!" BULLSHIT!!! Ich will doch nur nicht nerven, ich will doch nur nicht zur Last fallen.





Wochenende. Endlich Zeit zum Ausruhen. Ich muss schon sagen, in meiner Arbeit funktioniere ich nur noch. Meine Lust, irgendwem zu gefallen, ist gleich null. So gehe ich gestresst und erschöpft ins Wochenende. Warum ich mich nicht krank schreiben lasse? Es gibt so viele Faktoren, die mich davon abhalten. Am Wochenende sehe ich immer, wie ich nur rumhänge und wirklich nichts produktives auf die Reihe bekomme. So ist das auf der Arbeit nicht. Da habe ich noch das Gefühl, irgendwas für die Welt getan zu haben. Ihr müßt wissen, in einer depressiven Phase kommst du dir elendig und überflüssig vor, da ist es schon wichtig, was produktives zu machen, ein wenig Annererkennung zu bekommen. Und so kämpfe ich mit meinem Alltag und versuche die 2 Tage so gut und schnell wie möglich rumzubekommen. Früher hieß es "Was machen wir das Wochenende, was könnte den Kids gefallen?" Jetzt ist die Frage, "Was kann ich, was traue ich mir zu?" Ich gehe gerne spazieren, klingt spießig, aber da kann man gut abschalten und die Kids können rennen, sich auspowern. Draußen ist meins! Ich war schon als Kind immer unterwegs. Draußen spielen war das Größte für mich. Ich habe mir jetzt eine SchrittzählerApp runtergeladen, weil ich in meinem Job viel zu Fuß unterwegs bin. Also, ich schaffe immer so um die 10000 Schritte. Jetzt mag der eine denken, Depressionen und er läuft 10000 Schritte. Nach den ersten 1000 habe ich schon keinen Bock mehr, aber da ist die Sehnsucht nach dem Wochenende größer. Nichts machen, auf der Couch oder im Bett liegen und ausruhen. Deshalb muss ich die Woche überstehen. Meine Familie möchte ja auch was zu Essen haben und mit nicht mehr so viel Geld, weil man krank ist, sieht es dann auch nicht mehr so viel auf dem Teller aus. Und so werde ich weiter funktionieren und mein Wochenende versuchen so gut wie möglich rumzubekommen.




Meine Reise mit wichtigen Menschen. Ich vermisse viele, die in meinem Leben waren/sind. Vielleicht bin ich Schuld, wo Schuld vielleicht das falsche Wort ist. Es passieren eben Dinge im Leben, die man nicht in der Hand hat, oder man geht eben diesen Weg und nicht einen anderen. Ich werde älter und weiser und mache die Dinge nicht mehr so wie früher. In jungen Jahren ist man vielleicht naiver und denkt über sein Handeln nicht unbedingt nach. Das ist jetzt anders. Ich habe so viele Narben auf meinem Herzen, dass ich viele Dinge nicht mehr zulasse. Ich vergleiche es immer mit einem Glas, das runter fällt und zerspringt. Auch wenn man die letzte Scherbe wieder dran klebt, wird man immer sehen, dass das Glas mal kaputt war. Und so geht es mit meinem Herzen. Jede Narbe steht für was anders. Ich habe aufgehört, mit meinem Herzen zu denken. Ich möchte einfach nicht mehr verletzt werden. Der Nachteil ist eben daran, dass man auch nichts mehr zulässt und deshalb viele Menschen in der Umgebung nicht mehr an sich ran lässt und vieles abwehrt. Das macht einsam. Aber lieber einsam, als wieder und wieder verletzt. Und so triste ich in meinem Dasein und denke darüber nach, wie ich, und ob ich meine Mauer weg bekomme. In meinem Hirn ist nur noch Brei. Wie schon in dem Text davor, springen meine Gedanken hin und her. Das nervt! Viele haben doch Ziele in ihrem Leben, träumen von vielen Dingen, die sie mal erreichen möchten. Ich habe das nicht mehr. Ich fühle mich am besten, wenn ich alleine bin. Traurig, oder?




Thema Liebe! Was ist diese Liebe? Was macht sie mit uns? Warum lässt sie uns meistens wie Trottel aussehen? Ich bin nicht mehr in der Lage zu lieben. Platonisch zu den Kindern, keine Frage, die ist so unheimlich stark. Das ist das stärkste Gefühl, das ich je erleben darf. Meine Sorge ist bei der körperlichen Liebe. Man lernt jemanden kennen und bums, kann man nicht anders, als den ganzen Tag an diese Person zu denken. Dieses Gefühl beeinträchtigt unser Denken. Wir machen Dinge, wovor uns andere warnen, die es auch nicht besser wissen, wenn sie in der gleichen Situation sind. Also, warum können wir nicht mehr rational denken? Auf der einen Seite ist es doch schön, wenn man im "siebenten Himmel" ist. Auf der anderen Seite, machen wir in dieser Zeit so viele Dummheiten, weil wir es nicht anders können. Und auf einmal wird man wieder wach und stellt fest, die Realität hat uns wieder eingeholt. Und nun fangen die Verletzungen an. Ich glaube, nach dem ich das alles erlebt habe, ist es unmöglich, bis zum Lebensende die eine Person zu lieben. Ich denke, dass sie sehr wichtig für einen ist. Man teilt auch vieles miteinander. Ich hatte mal ein Gespräch, das sehr interessant war. Da ging es auch um die Beziehung zwischen zwei Menschen und das wir nach einer bestimmten Zeit einfach das Interesse an dem Gegenüber verlieren. Und dann kommt es darauf an, was man daraus macht. Eigentlich sollte man es beenden und den nächsten begehren. So sind wir aber nicht erzogen worden. Wir haben eingetrichtert bekommen, dass es doch schön ist, das ganze Leben miteinander zu teilen. Ich komme durch meinen Job in viele private Haushalte, und glaubt mir, da gibt es manchmal Dramen, wo ich mir immer denke, warum tun die sich sowas an. Aber der Anstand sagt, "zusammen bleiben". Klar, macht man auch vieles durch zusammen und schafft es auch oft, sich zusammenzureißen. Letztens habe ich mich mit jemanden unterhalten, dessen Frau ihn verlassen hat. Hmm...schöne Scheiße, weil er noch total an ihr hängt, sie aber wegen der beiden Kinder und Haushalt keinen Bock mehr auf das öde Dasein hatte. Sie holt es sich jetzt bei jemand anderen. Die Kacke an der Geschichte ist eigentlich, dass sie ihn damals gefragt hatte, ob er sich vorstellen kann, Kinder mit ihr zu haben. Und jetzt ist sie es, die ihn verlässt. Ich denke, dass man sich für die Kids schon zusammenreißen kann. Man muss ja nicht mehr alles machen, was verliebte Paare miteinnder tun. Durch meine Depression stelle ich das Thema Sexualität total in den Hintergrund, zum Leidtragen meiner Frau. Alleine die Vorstellung körperlich tätig zu werden, schreckt mich schon unheimlich davon ab. Dadurch, dass ich mich den ganzen Tag schon überwinden muss diese Anstrengungen zu duchleben, ist das Gefühl, sich mal wieder gehen zu lassen, gleich null. Ich nehme Antidepressiva, was meinen Serotoninhaushalt wieder korregieren soll, aber leider merke ich noch nicht viel davon. Ich kann schon immer mal wieder lachen, aber die meiste Zeit bin ich doch wieder in Gedanken und verkrieche mich in mich. So ich schweife von dem eigentlichen Thema ab, also in diessem Sinne...



Ich habe letztens in einem Forum gelesen, da geht es auch um Depressionen, dass dort Menschen sind, die mit dem Fremden (Menschen) nicht mehr zu recht kommen. Sie haben Angst, sich ihnen zu nähern. Für mich ist es so, dass ich diese ganzen Floskeln satt habe. Wenn mich jemand fragt, wie es mir geht, würde ich ihm am liebsten ganz laut ins Gesicht schreien "Beschissen!" Aber, das kannst ja nicht machen. Letztens habe ich mich aber mal getraut. Ich habe diese Person nicht angeschrieen, aber ich habe mal geantwortet, "nicht gut". Promt kam zurück, "das habe ich gemerkt". Hmm...war ich erstmal verdutzt, weil den Menschen doch eigentlich pups egal ist, wie es dir geht. Wir haben uns dann länger über mein Problem unterhalten, bis mir dann schließlich die Tränen in die Augen schossen. Es tut verdammt gut, ab und zu auch mal mit "fremden" Menschen zu reden. Ich lerne viele Menschen durch meinen Job kennen, aber vielleicht eine Hand voll, interessiert sich doch wirklich. Ich will ja auch gar nicht immer rumjaulen, dafür habe ich meine Therapeutin, aber irgendwie brauchen wir doch alle Aufmerksamkeit. Einfach mal erleben, dass man in diesem Augenblick wichtig ist. Und ob ihr mir das glaubt, oder nicht, diese "Kleinigkeit" rettet mir manchmal den Tag. Ich könnte eigentlich froh über das sein, was ich habe, ein schönes Zuhause, drei (bald vier) tolle Kinder, eine Ehefrau, die es ernst mit mir meint, einen guten Job..., aber irgendwie habe ich mich zu sehr dafür aufgerieben, dass ich jetzt in dieser verdammten Depression hänge. Viele sagen immer, "och könnt ich doch die Zeit zurückdrehen", warum? Es sind doch die vielen Lebensabschnitte, die es interessant machen. Jetzt habe ich einige "Fehler" gemacht, die mich in diese Lage reinkatapultiert haben. "Ich schaffe es, das eine noch", so sind die Gedankengänge jeden Tag, bis die Keule kommt. Dann ist es zu spät. Man sollte viel eher auf seinen Körper hören, aber man will es nicht wahr haben, obwohl man weiß, dass man schon mittendrin steckt.


So, langsam gehts (mal) wieder psychisch bergauf. Ich bin grad dabei einige Dinge in meinem Kopf und Leben zu ordnen. Den ersten Schritt habe ich gemacht. Ich werde Anfang nächsten Jahres zum 4. mal Papa. Deshalb werde ich mich 10 Monate in Elternzeit begeben. Das habe ich jetzt meinem Chef verklickert. Er war alles andere als begeistert. Ist sein Pech, nicht meins. Als ich letztes Jahr aus der Klinik gekommen bin, wollte ich nur noch 80 % arbeiten, was mir verwehrt wurde. In meinem Job geht angeblich nur 100 %. An diesem einen zusätzlichen Tag frei in der Woche, hätte ich Dinge für mich tun können, die meiner Genesung gut getan hätten. So bin ich jetzt wieder so im Eimer, dass ich die Reisleine ziehe. Die 3 Monate bekomme ich jetzt auch noch rum. Was werde ich machen in der Zeit? Ich habe einen Garten, den ich pflegen muss. Das wird mein Hauptaugenmerk sein. Und dann sind da auch noch meine Kids, die sich bestimmt über einen entspannten Papa freuen. Hoffentlich klappt das und tut mir gut. Habe ein wenig Schiss, dass mir zu langweilig wird. Mit Langeweile kann ich überhaupt nichts anfangen. Wenn ich in der depressiven Phase stecke, dann ist es mir schon recht nichts machen zu müssen. Meistens kommt es ja eh anders. Ich lass es mal auf mich zukommen. Was muss ich noch in meinem Kopf regeln? Neulich saß ich beim Psychiater und habe ihr gesagt, dass ich dieses Leben so nicht mehr will. Sie fragte mich gleich nach Selbstmordgedanken. Habe ich eigentlich nicht, aber den Drang auszubrechen und abzuhauen, den habe ich oft. Ich will dann immer nur noch meine Ruhe haben. In meinem Job muss ich den ganzen Tag quatschen. Das nervt oft so tierisch. Aber meine Kunden sind die, die mich am Laufen halten. Sie freuen sich immer mich zu sehen. Vielleicht, wenn ich gut drauf bin, auch oft der Kasper bin. Ich habe immer gerne geredet. So habe ich immer viel über Menschen erfahren. Finde es gut, meinen Gegenüber einschätzen zu können. Also, die Gedanken abzuhauen, werden weniger. Aber sie sind noch da. Meine Frau leidet darunter, weil sie nicht weiß, woran sie ist. Das tut mir leid. Wir unterhalten uns oft über die Situation Partnerschaft. Ist oft erdrückend für mich, weil sie sich schon sehr nach mir sehnt. Ich brauche Zufriedenheit, damit ich wieder ein Stück auf sie zu gehen kann. Aber da reichen keine 2 Wochen. Sie macht es gerade ganz gut mit mir. Ich muß mir halt im Klaren werden, was und wie ich was in Zukunft machen will, damit mir mein Leben nicht immer so schwer fällt. Ich habe nur Angst, dass, auch durch die Persönlichkeitsstörung, mein Leben nicht mehr besser wird, oder es sich besser anfühlt. Therapie, Therapie, Therapie...




Warum bin ich schon wieder so genervt? In mich gekehrt ist vieles einfacher. Jetzt habe ich mal wieder geredet und es passt mir so gar nicht. Ich kann seit ein paar Nächten nicht richtig schlafen. Bin früh wach, bin dann den ganzen Tag müde. Und, müde geht gar nicht. Es läuft so vieles schief in meinem Kopf. Ich wache wieder auf und habe Probleme mich zu orientieren. Ich weiß dann ein paar Sekunden nicht wo ich bin. Es war jetzt ein paar Tage besser, aber irgendwas lässt mich wieder zweifeln. Ich versuche immer zu analysieren, woran es liegt, was mich stört, was mein Unterbewußtsein macht. Ich trete immer mal wieder vor meine Mauer und gucke, was dort so abgeht. Das mache ich, wenn ich das Gefühl habe, es geht wieder. Aber es überfordert mich. Ich könnte auch rausgehen und alles wieder gut sein lassen. Ja, aber das geht nicht. Das Vertrauen habe ich nicht. Ich bin außerhalb meiner Mauer überfordert und so gehe/renne ich schnell wieder dahinter und schließe die Tür. Und dann habe ich eine Art und Weise an mir, was meine Mitmenschen nicht gut tut. Bin genervt und lasse es raus. Mache Dinge und sage Sachen, die ich hinterher nicht so toll finde. Trinke Alkohol um meine Gefühle zu betäuben. Bin angespannt und finde mich zum Kotzen. Das ich das aber jetzt zugebe, lässt mich zuversichtig sein, dass es mir mal wieder gut gehen wird. Klingt jetzt vielleicht komisch, aber meine (Verhaltens)therapie hat schon gut gegriffen. Kann bestimmt dann mal eher erkennen, was los ist und gegensteuern.


14.12.16

Die Ruhe vor dem Sturm. Eben sitze ich noch bei meiner Therapeutin und erzähle ihr, dass ich in den letzten Tagen vermehrt nervös bin. Dann haben wir analysiert, dass es daran liegen muss, dass ich gerade ein wenig besser drauf bin und Angst habe, dass ich wieder in die depressive Phase falle und 3 Stunden später kommt die „Faust“, die mir auf die „Fresse“ haut. Tat ganz schön weh. Ich entdecke immer mehr an meinen Mitmenschen, dass mir der kleinste Furz nicht gegönnt wird. Ich habe letztens mit jemanden gesprochen, der auch in diesen Depressionen fest hing und ich habe gefragt, wie der Jemand da raus gekommen ist. Die Antwort war „tabularasa“. Tja, geht so einfach nicht. Aber über diese Lösung denke ich oft genug nach. In den depressiven Phasen minütlich. Nur in den entspannten Phasen habe ich damit eigentlich wenig am Hut. Nun ist die eine Faust gekommen und schon sind die Gedanken wieder da. Ich kann von jetzt auf gleich von Himmelhochjauchzend ganz tief hinab fallen. Das liegt wohl an der Persönlichkeitsstörung. Abwehrhaltung nennen es die Profis. Ich kämpfe lieber, als wegzulaufen, oder mich tot zu stellen. In einer ganz normalen Depression, kommt der Patient auf die Füße, erholt sich langsam und es wird immer besser. Die Depressionen, die von Persönlichkeitsstörungen begleitet werden, sind so langatmig. Wie schon gesagt, dann denkst du, langsam wird es besser und dann passiert, was für dich „Schlimmes“ und schon stellst du wieder alles in Frage. Ich denke oft über die Charakter meiner Mitmenschen nach und muss immer öfter feststellen, dass viele doch sehr egoistisch veranlagt sind. Ich schreibe das jetzt, weil ich mit meinem Gefühl grad nicht zu recht komme. Meine Therapeutin meinte mal, man soll erst runterfahren, bevor man Dinge sagt, die verletzen. Tja, diese Regulierung funktioniert eben noch nicht. Bin ganz schön bockig.

24.12.16

Und schon wieder ist sie weg! Am Donnerstag nach meinem letzten stressigen Arbeitstag dieses Jahres, hole ich abends meine Mama vom Bahnhof ab. Ich bin total nervös und aufgeregt. Wir sehen uns nicht mehr oft, seit ich beschlossen habe, in den Süden der Republik zu ziehen. Eine Woche wollte sie bleiben. Klar, sehe ich die Oma für meine Kids, aber in erster Linie ist sie meine Mama. Sie hat mich geboren und mit Liebe überhäuft. Alles scheint zu klappen, wir fahren nach hause, sie begrüßt den Rest der Familie und alle sind happy. Wir gehen schlafen und am Morgen halb 5 ruft mich meine Cousine an, meine Oma liegt mit Herzproblemen im Krankenhaus. In diesem Moment wusste ich, sie wird wieder fahren. Und so war es auch. Nach einigen Anrufen der Aufklärung, habe ich sie dann zum Bahnhof gefahren. Als sie in den Zug einstieg und er losfuhr, hatte ich Herzschmerzen. Ich habe geweint und musste erstmal eine rauchen und mich hinsetzen. Heute ist der 24.12., Weihnachten. Meine Gefühle schnallen hin und her. Auf der einen Seite bin ich bockig auf sie, weil sie wieder weg ist, aber auf der anderen Seite kann ich es total verstehen, dass sie zu ihrer Mutter gefahren ist. Man muß dazu sagen, uns trennen nicht 2 größere Ortschaften, sondern 900 km und da wird es wieder einige Zeit dauern, dass wir uns wiedersehen. Ich wünsche euch allen ein schönes Weihnachtsfest, mit hoffentlich nicht allzuviel Stress und mit den Menschen, die euch lieben.

25.12.16

Weihnachten, Geschänke(oder auch nicht) und Alkohol. Heiligabend, alle sind aufgeregt. Was wird es geben. Was wird verschenkt. Ich sage schon seit Jahren, ich verschenke nichts, ich möchte einfach nur mit den Menschen zusammen sein, die mich lieben. Aber irgendwie wird mir das nicht abgenommen. Ich trinke lieber ein schönes Bier, oder ein Glas Wein mit meinem Gegenüber, als sich irgendwas zu schenken, dass man sich auch hätte selber kaufen können. Vielleicht ist das Feuer Weihnachten bei mir erloschen, keine Ahnung, vielleicht bin ich auch einfach zu tief in meinem Sumpf, dass ich das alles nicht mehr fühle. Ich finde toll, wie sich meine Kids freuen, aber eigentlich ist es eine reine Sinnisüberflutung. Sie reißen die Geschenke auf und legen sie neben sich und weiter gehts. Mit dem Zauber Weihnachten hat das doch nicht mehr viel gemeinsam. Wie gesagt, ist mein Empfinden. Aber da gibt es ja noch Alkohol. Damit kann man sich auf eine Ebene begeben, wo man vieles ganz toll findet. Auch heute. Ich habe mal wieder für alle (6 Erwachsene, 3 Kinder) gekocht. Eigentlich finde ich es ganz gut, aber ich würde es mir auch mit einer Pizza auf der Couch gemütlich machen.



26.12.16

Bin ich wirklich nur Luft?! Muss ich "immer" sagen, was ich will? Muss ich jedesmal diskutieren, wenn ich was machen will? Meine Mitmenschen interessiert es nicht wirklich. Ich würde gerne mal hören, "mach das doch einfach mal", "Gönn dir das". Wahrscheinlich lebe ich in einer anderen Welt, aber es sind die Gedanken, die mich beschäftigen. Solange ich funktioniere bin ich der beste Ehemann, Vater, Sohn, Neffe, Schwiegersohn, Schwager... ICH BIN ZU NETT FÜR DIESE WELT! Arschlöcher haben nicht diese Probleme, mit denen ich mich den ganzen Tag rumschlage. Arschlöcher haben auch keine Depressionen, haben keine Erschöpfung. Sie sagen einfach, was ihnen nicht passt und machen, was sie für richtig halten. Ich will so aber nicht sein. Ich bin schon wieder total verletzt, mache Sachen, sage Dinge, die mich nur noch runter ziehen. Trinke, damit der Kummer aufhört. So wie auch jetzt. Ich muss was ändern, das weiß ich, aber ich weiß nicht was. Habe ich nur Angst vor diesen Veränderungen? Ich lebe in diesem goldenen Käfig. Engelchen und Teufelchen sitzen auf meinen Schultern und texten mich zu. Ich mache nicht viel, wobei ich mich wohl fühle. Ich wollte gebrühte Würstchen Heiligabend und mußte die gebratenen essen, ich will nicht essen gehen, aber ich tu es, ich will morgens nicht aufstehen, aber ich tu es...sind es die Kompromisse, die mich fertig machen? Ich halte vieles einfach nur noch für sinnlos, weil sie mir so sinnlos vorkommen. Sind es meine Synapsen, die es mir nicht ermöglichen, meine eigenen Entscheidungen zu treffen? Sind es meine Synapsen, die mich das alles so sinnlos empfinden. Was will ich? Ich werde das nicht gefragt. Alles muß nach Schema "F" ablaufen. Wie immer, wie immer die ganzen Jahre. Ich kann mich nicht mehr da rein fühlen. Wenn ich denke, es läuft wieder, kommt von irgendwo der Knüppel und haut mir die Beine weg. Nervt unwahrscheinlich. Ich ertrage diese Heuchelei nicht mehr. Was ich will, interessiert doch eh keinen...


2.1.17

Ich verfluche schon wieder mein Leben. Ich habe mal wieder schlechte Laune. Es nervt mich selber schon. Ich habe schon wieder tausende Gedanken im Kopf. Das alte Jahr ist zu ende und das Neue begann, wie das Alte aufgehört hat. Gezerre, Gezerre, Gezerre... Meine Birne raucht. Ich habe bis heute 11 Tage frei gehabt, und was habe ich für mich getan? Nichts, Never, Niente... War ich mal alleine in der Zeit? Auch das muß ich verneinen. Kam mal jemand auf die Idee, ich könnte mal was alleine machen? Nein. Es trägt nicht dazu bei, dass es mir besser geht, wie mich meine Mitmenschen behandeln. Alle wissen, dass ich erschöpft bin, von genau dem, was ich den ganzen Tag mache. Ich habe mal geschrieben, dass da 10 min Pause nichts nützen. Ich bin schon wieder in dieser Falle, dass ich wieder nur für andere da sein muss. Es ist wie eine Wunde, die langsam zuwächst und sie irgendeiner immer wieder aufreißt. Klinke ich mich eine Weile aus, heißt es ich würde vor meinen Problemen davon laufen. Das Problem ist die chronische Überforderung und es macht nichts besser, wenn ständig an mir gezerrt wird.

11.1.17

Wer im Glashaus sitzt... Keine Zeit! Das muss ich oft hören, auch von mir selbst. Wie hat man mehr Zeit? Wir lassen uns alle ablenken, von vielen Dingen. Da gibt es mitlerweile die Smartphones, die nie mehr Langeweile versprechen. Ich weiß nicht, wie es uns damals gegangen wäre, wenn sich unsere Eltern immer wieder von diesen Dingen ablenken lassen hätten. Die Aufmerksamkeit zu unseren Mitmenschen lässt echt zu Wünschen übrig. Warte kurz, ich habs gleich... Will man das wirklich hören, wenn es "nur" um ein Facebookeintrag geht, oder um eine Whatsapp, die noch schnell geschrieben werden will. Wir brauchen mehr Gelassenheit und auch mehr Vertrauen, dieses Teil mal liegen zu lassen. Die Welt wird schon nicht untergehen, wenn man es nicht ständig benutzt. Aber wir haben gelernt, dass es nun mal zu unserem Alltag gehört. Auf der anderen Seite, ist es manchmal auch ganz gut so ein Teil zu haben. Man kann mal schnell nachschauen, wenn man Hilfe braucht, oder man einfach was wissen will. Mit Telefonieren hat es doch schon lange nichts mehr zu tun. Gelassenheit, das ist es, was wir Menschen wieder brauchen. In dieser Welt herrscht die Hektik und die Verfügbarkeit. Ich bin früher einfach zu Leuten hingefahren/gelaufen, wenn ich sie sehen wollte. Heute wird sich erstmal verabredet. Spontan klingeln tut doch nur noch der Nachbar, oder der Postbote.




15.1.17

Ein Wochenende mal anders... Samstag morgen, meine Frau und meine beiden Großen machen sich auf den Weg nach Hamburg. Sie fliegen...Kann ich gar nichts abgewinnen. Ich fliege nicht, und ich will nicht fliegen. Sie schlagen vier Fliegen mit einer Klappe. Sie fliegen, gehen in die Modellbahnausstellung, machen mit dem Schiff eine Hafenrundfahrt und fahren zurück mit dem ICE. Alles, wofür ich mich auch begeistert hätte, außer das Fliegen. Ich hätte auch über meinen Schatten springen können und den Ausflug mitmachen können. Jetzt im Nachhinein ärgert es mich schon. Ist ja nichts passiert. Wovor habe ich denn Angst? Jetzt sitzen sie im ICE und sind auf der Rückfahrt. Ich freue mich. Auch mein Kleinster merkte meine Unruhigkeit. Er war heute anders. Er spürte meine Aufgeregtheit. Ich habe viel mit meiner Frau geschrieben, weil ich wohl immer genau wissen wollte, was, wo, wann... Kontrolle!!! Man kann alles im Internet verfolgen, man kann sich Fotos schicken lassen von den Ereignissen. Bin irgendwie froh, in dieser digitalen Welt zu leben. Auf der anderen Seite, habe ich das Wochenende mit meinem Jüngsten genossen. Er war ein Engel. Ich war die wichtigste Person für ihn und das macht mich unheimlich stolz. Hoffe, ich kann von diesem guten Gefühl eine Weile zerren. Hat Spaß gemacht. Und den anderen 3/5 auch. Jetzt sitze ich hier und warte darauf, dass es klingelt und ich alle in den Arm nehmen kann.



17.1.17

Kinder sind im Kindergarten, Frau ist mit, weil der Jüngste grade Eingewöhnung hat und ich sitze hier und blase Trübsal. Ich sollte duschen, mich anziehen, zur Arbeit fahren. Ich habe keine Lust. Ich möchte am liebsten gar nichts tun. Ich möchte auf dieser Couch sitzen bleiben und nichts tun. Nicht nur die nächsten 2 Stunden, sondern so lange, bis mein Akku wieder voll ist. Ich habe heute bis 7 schlafen dürfen, weil meine Kiddis so lange gepennt haben, aber trotzdem fühlt es sich an, als ob ein Lastwagen heute Nacht über mich drüber gefahren ist. Meine Therapeutin in der Klinik hat mal gemeint, dass ich nicht richtig in den Tiefschlaf komme, der unheimlich wichtig für die Erhohlung ist. Deshalb fühlt es sich auch so an, als ob ich nur 3 Stunden geschlafen habe. Ich trinke gerade so viel Kaffee, wie noch nie. Meine Überlegung gehen dahin, ein bis zwei Wochen zu hause zu bleiben, krank melden. Mein Arzt hat zu mir gesagt, wenn es nicht geht, schreibt er mich sofort krank. Aber da sind ja die inneren Antreiber. Du kannst doch nicht deine Kunden enttäuschen, du mußt pünktlich sein, in 6 Wochen bist du doch eh für 10 Monate zu hause, also schaffst du das auch noch. Tag für Tag den selben "Mist". Ich bin schon wieder so leer, dass ich mich jeden Tag frage, wie habe ich nur diesen Tag überstanden!? So werde ich mich jetzt von meinem Sofa erheben und erstmal duschen gehen. Wünsche euch allen einen schönen Tag, mit hoffentlich mehr Energie und viel Freude...

21.1.17

Nimm doch eine Tablette! Gegen alles kann man etwas nehmen. Ich nehme Magnesium für meinen Körper, ich nehme eine Magentablette, weil meine Säure sonst zu viel wird und ich nehme Antidepressiva, weil ich sonst nicht klar komme. Und wenn ich Schmerzen habe, nehme ich dagegen auch noch was. Ich bin 38 und nicht 75. Gestern ging es gegen Mittag los. Mein Rücken fing an zu schmerzen und zu allem Übel, schoß es mir dann auch noch in den Kopf. Der Tag war eigentlich gelaufen. Dann komme ich nach hause und bin völlig im Eimer. Ich versuche mich auszuruhen und aufzuwärmen. Es ist schon verdammt kalt draußen. Nach dem Abendessen konnte ich nicht anders, als mich kurz ins Bett zu legen. Ich bin sofort eingeschlafen. Mein Körper schreit nach Ruhe. Jetzt ist Wochenende und ich versuche mich mal ein wenig zu entspannen. mal gucken, ob es klappt.



Wochenende! Habe ich mich entspannt? Jetzt warten alle auf einen Beitrag, der wieder negativ wird. Sorry, muss euch enttäuschen. Klar, war nicht alles perfekt, aber ich fühle mich ganz gut. Da ist aber wieder die Angst, dass das wieder nur ein Strohfeuer wird. Mir ist nach langer Zeit mal nicht so viel auf die Nerven gegangen. Am Samstag hatte ich nach dem Aufsehen noch Angst, da meine Kids mich an meinen freien Tagen nicht ausschlafen lassen, dass mein Tag wieder in einer Odyssee endet. Wir haben gut gefrühstückt und dann hat sich meine Frau mit den Dreien auf den Weg gemacht. Die beiden Großen durften in die Bücherei. Dort war eine Vorlesestunde. So hatte ich mal 2 Stunden für mich. Ich habe ein feines Nickerchen gemacht. Dann gab es Mittag. Der Nachmittag dümpelte erst vor sich her, bis ich dann beschloß, für die Jungs aus Holzschienen eine Eisenbahnplatte zu bauen. Dabei, muss ich feststellen, habe ich mich entspannt, weil ich so etwas ganz gerne mache. Ich muss mich einfach "nur" hochraffen. Am Abend waren wir mit Freunden bowlen. Ich hatte erst gar keine Lust raus zu gehen, weil mein Jüngster ziemlich müde und fertig war und irgendwie unsere Babysitterin nicht akzeptierte. Wir sind dann einfach gegangen. Hat funktioniert. Mein Narzisst kam an diesem Abend auch noch auf seine Kosten. Bowlen kann ich ganz gut, was auch an diesem Abend funktionierte. Wir hatten einen netten Abend. Ich muss auch dazu sagen, mit den beiden bin ich gerne zusammen, weil sie nicht so einen oberflächlichen Mist erzählen. Man kann sich ganz gut mit den beiden unterhalten. Sonntag wollte ich dann ausschlafen, was auch nicht klappte. Na gut, dachte ich, steh auf und koch dir eine Kanne Kaffee. Am Nachmittag waren wir auf einen Karnevalumzug. Die Kids waren echt lieb die 2 Tage, bis auf das ein oder andere Geplenkel. Sind doch Kinder und keine kleinen Erwachsenen. Jetzt sitze ich hier, relativ gut drauf und warte darauf, dass das Halbfinale im Football losgeht. Ich bin schon relativ müde, war den ganzen Tag wach. Ich haue mir mal auf die Schulter. Irgendwie bin ich ein wenig stolz auf mich. Fühlt sich gut an. Auch jetzt wieder hoffe ich, dass ich das eine Weile mitnehmen kann. Die nächste Keule steht schon in den Startlöchern.



25.1.17

Engelchen und Teufelchen haben gerade einen Waffenstillstand und versuchen sich mal freundlich zu begegnen. Aber, wie in jedem Krieg, braucht bloß die kleinste Kleinigkeit passieren und schon ist es wieder vorbei. Ich habe von der Keule geredet, sie schrammt so oft an mir vorbei momentan. Es klappt ganz gut gerade. Und trotzdem mischt sich immer so ein Unwohlsein darunter. Klar, gibt es viele Situationen jeden Tag, die das Leben nicht einfach machen, aber das haben doch alle so. Ich sehe immer die Menschen um mich herum und analysiere so vor mich hin. Dabei fällt mir auf, Menschen, denen es gut geht, lachen sehr herzlich und unbeschwert. Das steckt auch ein wenig an. Ich bin grad so ein bischen im Kaspermodus bei meinen Kunden. Macht wieder ein wenig mehr Spaß als sonst. Eigentlich mag ich meine Arbeit, aber in der letzten längeren Zeit war ich nur noch genervt davon. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich in ca. 4 Wochen für das ganze Jahr aufhöre zu arbeiten und mich ganz und gar auf die Familie und mich konzentrieren kann. Auf jeden Fall versuche ich weiter, dieses gute Gefühl ein wenig länger als sonst mitzunehmen. Ich merke gerade die Vorsicht in meinen Worten. Es fällt mir sehr schwer, daran zu glauben und es zu akzeptieren, dass es ein wenig vorwärts geht. Ein Therapeut in der Klinik hat gesagt, "erst mußt du dich selbst verändern, dann verändert sich auch dein Umfeld", und so ist es auch. Naja, die wissen schon wovon sie reden. Sie haben das ja auch alle studiert :-P




28.1.17

Sorge oder Schadenfreude!? Ja, mein Hirn ist nicht in Ordnung. Die Erschöpfung trifft irgendwann jeden, der es anderen immer recht machen will. Und sie will es mir recht machen. Alles abnehmen, nur das der Ehemann nicht überstrapaziert wird. Jetzt kam die Keule bei meiner Frau. Schwanger mit dem 4. Kind, einen, sagen wir mal nicht so belastbaren Ehemann, 3 Kinder, die jede Aufmerksamkeit brauchen... Nun hocke ich hier mit meinen drei Kids zu hause und meine Frau liegt im Krankenhaus. Sie will heute abend wieder nach hause kommen. Ich weiß, dass das nicht in 24 Stunden erledigt ist. Eine Erschöpfung mit psychosomatischen Symtomen kommt nicht von irgendwoher, sondern, weil alles zu viel ist. Ich weiß, wovon ich rede. Heute abend nach hause gehen ist das wohl falscheste, was sie machen kann, aber ich kann sie nicht davon abhalten. Sie macht sich Sorgen, sie will bei ihren Kindern sein, sie weiß nicht, ob ihr Ehemann es alleine schafft. Ich bin nicht überfordert, ich komme ganz gut mit der Situation zu recht. Genau das will ich in den 10 Monaten, mir keinen Kopf machen, wie ich alles unter einen Hut bringe. Ich habe dann 11 Stunden mehr Freizeit am Tag. Jetzt hoffe ich, dass die Ärzte im Krankenhaus ihr ein wenig ins Gewissen reden und sie sich noch weiter ausruht.




29.1.17

Warum tun sie mir das an?! Die Hilfe ging nach hinten los, so zu mindestens empfinde ich es. Nun zur Aufklärung: Meine Frau vrhg am Freitag ins Krankenhaus und denkt sich nichts böses dabei und ruft meine Mutter an, ob sie herkommt. Und was soll ich sagen, sie bucht sich ein Zugticket. Bis dahin noch ganz ok, für meine Frau. Meine kranken Gedanken sind, jetzt kümmer ich mich um 3 Kinder, eine kranke Frau und um meine Mutter, hmm...geht nicht. Mit diesem Gedanken kann ich mich nicht anfreunden. Ich habe gerne meine Mutter bei mir, aber nicht auf diese Weise. Ich weiß noch nicht, in welcher Art und Weise, es eine Hilfe sein soll. Ich befürchte einfach nur, dass ich noch mehr Arbeit habe. Meine Frau hingegen kommt aus dem Krankenhaus mit schlechten Blutwerten. Ich hätte nichts dagegen, wenn sie noch ein paar Tage dort geblieben wäre. Gut denke ich, Samstag abend, fährst mal zum Bahnhof. Nun kommt der ICE eingefahren, die Menschen gehen an mir vorbei und nun sehe ich meine Mutter. Ich freue mich, auch wenn ich es nicht zeigen kann und dann steht sie vor mir und hat ihren Hund dabei. Ich muß dazu sagen, meine Kinder sind ganz wilde Zeitgenossen und ein kleiner Hund macht es nicht besser, obwohl wir mal gesagt haben, wir wollen kein Viechzeug in unserer Wohnung. Der erste Satz meiner Mutter ist: "Ist doch ok, oder?" Was soll ich sagen. Nimm den nächsten Zug und fahre wieder nach hause!? Wohl kaum. Also geht das Kopfkino von vorne los. Noch ein Lebewesen, um das du dich kümmern mußt. Ich habe schon wieder den furchtbaren Drang mich zu verpissen. Es dauert immer ewig, bis ich diese Ereignisse in meinem Kopf sortiert habe. Jetzt sitze ich auf dem Klo um meine Ruhe zu haben und diese Zeilen zu schreiben. Ich weiß noch nicht, wie ich die Zeit schadenfrei rumbekomme.

...Fortsetzung folgt -->


Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

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