Dienstag, 5. November 2019
Ist schon erschreckend, mit anzusehen, wie die Leute in ihren persönlichen Burnout rennen.
Lichthupend mit 200 auf der Autobahn.
Sollte ich sie wahnen?
Vielleicht mal einige Andeutungen machen reicht mir.
Jeder sollte seine Grenzen erfahren, damit er/sie sie besser kennenlernen kann.
In diesem Sinne, viel Spaß beim Rasen. Der nächste Stau kommt...

P.S. Die Kliniken sind voll mit solchen Kandidaten.

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Ein großes Unglück ist nur, wenn diese Raser andere Verkehrsteilnehmer durch einen Unfall für ihr Leben zeichnen.

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ich möchte mir nichts anmaßen, ich kenne dich nicht. ich habe ein bisschen hier in deinem blog gelesen und mir ist etwas aufgefallen, was ich selbst an mir feststellte in den jahren, als ich sehr depressiv war: eine fixierung auf mich selbst und das übertragen persönlicher befindlichkeiten auf andere personen oder lebensumstände. das ist oftmals hinderlich, weil es die wahrnehmung verzerrt und die genesung so verzögert.

ungeduld bspw. ist nur einer von sehr vielen risikofaktoren für ein burnout. manchmal ist ungeduld auch hilfreich, wenn man ökonomisch bleiben möchte. jede medaille hat zwei seiten und die dinge sind meist nicht so, wie sie scheinen. wahrscheinlich weißt du das selbst sehr gut, aber wenn man in der krise steckt, neigt man dazu, es zu vergessen und den negativen gedanken zu viel raum zu geben.

ich habe ganz gute erfahrungen mit aktiver wahrnehmungslenkung gemacht. depressive menschen neigen bspw. dazu, vermehrt zu boden zu sehen und weniger von der außenwelt wahrzunehmen. wenn ich rausgehe, schaue ich mich immer erstmal um. was umgibt mich? welche geräusche, gerüche und bilder sind da? zum beispiel gehe ich, wenn ich zur arbeit aufbrechen muss, immer ein paar minuten früher aus dem haus. es gab fast immer etwas schönes zu entdecken, was mir meinen - in der regel schwierigen - tagesbeginn etwas leichter gemacht hat. ein eichhörchen, das durch die bäume huschte, ein paar blaumeisen am zaun, ein gruß meiner nachbarin, die morgens immer ihren hund ausführt. das habe ich versucht, ganz intensiv und unvoreingenommen wahrzunehmen. und habe immer wieder festgestellt, dass es ein kleines licht in der schweren schwarzen masse, die mich umgab, entzündet hat. an diesem licht habe mich festgehalten und hab es mir immer wieder akiv in erinnerung gerufen, wenn ich mich bspw. im job geärgert habe oder mich am abend mal wieder einsam, überfordert und verzweifelt gefühlt habe.

vielleicht hilft es dir, wenn du dir immer wieder ins gedächtnis rufst, nicht zu urteilen oder zu vergleichen, sondern deine wahrnehmung offen zu halten und negative gedanken, die dir spontan kommen und dich bestimmen, kritisch zu hinterfragen. hast du beispielsweise den eindruck, alle erfolgreichen menschen sind lügner, rufe dir beispiele ins gedächtnis, wo es nicht so ist. oder denke daran, was du alles bei deinen kindern richtig machst, dass sie ehrlich und aufrecht durchs leben gehen können und trotzdem erfolg haben.

ich wünsche dir viel kraft. es ist viel arbeit und es hat bei mir auch vier jahre gedauert, bis es langsam etwas besser wurde. die meiste arbeit habe ich dabei selbst geleistet und leiste sie immer noch, jeden tag. darauf bin ich stolz.

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Ja, du hast Recht damit, dass es einfacher geworden ist nach unten zu schauen. Vielleicht habe ich mich an diesen Zustand gewöhnt. Trotzdem entdecke ich jeden Tag schöne Ereignisse, die mich am Leben halten. Ich war vor der Erkrankung immer ein lebenswerter/lebenslustiger Mensch, nur denke ich, dass ich vieles verdrängt habe. In den letzten 4 Jahren kamen so einige Sachen zum Vorschein, von denen ich nicht gewusst habe, dass sie mich mal niederreißen. Jeden Tag kämpfe ich, dass mein Leben wieder lebenswert/liebenswert wird.
Danke für deine lieben Worte. Und, ich werde mal mit offenen Augen durchs Leben gehen.
Ich finde immer toll, wenn es Menschen gelingt, den grauen Schleier abzuwerfen und positiv in den Tag zu starten.
Wünsche dir dafür ganz viel Kraft und Gelingen.
LG

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